Helfendorf Cops
“Die Helfendorf Cops – Das Salz der Erde“
Wer hier an Rosenheim denkt, denkt nicht verkehrt:
In der neuen Polizeiaußendienststelle Helfendorf ermitteln der bayerische Kommissar Schäffler und sein norddeutscher Kollege Mattheisen. Ein brutaler Mord und die Erpressung eines ganzen Dorfes – keine Kleinigkeit für das Ermittlerteam.
Rustikal, resolut und mit rückhaltlosem Humor entwirren die Kriminaler das Knäuel aus Rache, Habgier und Korruption.
Unterstützt von der allwissenden Sekretärin Schöninger und dem Polizeiobermeister Gruber wird alles und jeder verdächtigt. Presse und Dorfsumpf können sie nicht stoppen.
Sogar dem Vorgesetzten aus Ottobrunn wird nach diesem ersten Fall klar:
Helfendorf braucht diese Cops!
Das neue Stück von Marcus Everding schafft es, eine bedeutsame historische Tatsache zu beleuchten und sich gleichzeitig liebevoll ironisch mit dem Heute zu beschäftigen. Und genau das ist das Anliegen der Theaterarbeit der Ayinger Gmoa Kultur. Auch diesmal hat der Verein nicht nur die Zuschauer aus der Umgebung im Blick, sondern auch die Gäste von weiter weg. Denn dieses ist ein überregionales Thema und als solches nicht nur für Aying relevant.
Die Ersten, die sich monatelang mit dem Thema auseinandersetzen und schon jetzt eine Mordsgaudi bei den Proben haben, sind die Darsteller des Vereins.
… das Salz der Erde
Man denkt sofort an die Rosenheim Cops und an seichte Unterhaltung?
Unterhaltung ja, aber nicht seicht, denn wie immer liegt auch diesmal dem Theaterstück eine ortsgeschichtliche Tatsache zu Grunde. Das Thema, auf dem das Theaterstück basiert, ist der einstige Beruf des Saliters oder Salpetersieders. Der hatte die Aufgabe, Salpeter zu gewinnen, welches für die Herstellung von Schießpulver in rauen Mengen benötigt wurde. Die Saliter waren verpflichtet, den Bedarf der Obrigkeit vor allem für das Militär abzudecken. Salpeter gab es hauptsächlich dort, wo Ställe und Wohnhäuser für reichlich Urin und Exkremente sorgten, also vor allem auf den Bauernhöfen.
Die Salpetersieder waren eine Plage: Sie hatten mit Vollmacht der Obrigkeit, also des Landesherrn, die Befugnis und die Verpflichtung, den Stoff zu gewinnen. Dazu durften sie die Anwesen durchsuchen und auch Zerstörungen an Hof und Stall verursachen, um an den Stoff heranzukommen. Sie rissen die Böden von Ställen und Wohnhäusern auf. Die Schäden musste der Hofbesitzer selbst beheben, ohne dafür eine Entschädigung zu erhalten. Bei der Bevölkerung waren die Saliter verhasst, und nur durch Bestechung konnte man sich diese Plage vom Leibe halten. Für reichlich Konfliktstoff war also gesorgt. Die Salpetersieder waren ab dem 17. Jahrhundert aktiv und verschwanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Bildfläche, als in Chile große natürliche Salpetervorkommen entdeckt wurden.
Noch heute erinnern viele Straßen und Gasthöfe in Oberbayern und Österreich an die Saliter. Auch im Ortsteil Göggenhofen findet sich eine Saliterstraße. Dort stand tatsächlich früher das Anwesen der Familie Schäffler, die den Saliterberuf ausgeübt hatte.
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