Geschichte entsteht aus Geschichten. 29. September 2002. Zwei Freude sitzen, plaudern, ratschen. Die Legende berichtet, dass auch Weißbier eine Rolle spielte. Der Wöllinger Mich und der Kiemer Hans finden über Geschichten ihrer Jugend zu einem seltsamen, aber spannenden Thema. In ihrem Dorf wird ein Heiliger verehrt. Hat eine Kapelle. Eine bühnenreife Darstellung seines Martyriums darin. Vor langer Zeit hat der oide Wöllinger ein wichtiges Requisit aus der Kapelle entliehen: Das Beil eines Henkerknechtes. Aus dem Lachen der beiden Freunde über die „strafrechtlichen“ Folgen dieser Beil Entnahme entsteht eine Frage: Wie war denn das genau mit dem Heiligen?

Das Dorf heißt Helfendorf und der Heilige heißt Emmeram. So unbekannt das Dorf, so berühmt der Märtyrer. Die beiden recherchieren eifrig und fördern die aufregende Geschichte dieses Heiligen zu Tage. Aus der Ratscherei ist Leidenschaft geworden. Und wie der Bildhauer des Barock in der Kapelle ein Bühnenbild des Martyriums schuf, so schufen die Freude die Idee zu einem Theaterstück.

Sommer 2003. Viele Mitmacher sind gewonnen worden, viele wollen dieses Stück. Aber wer schreibt uns das Stück? Zufälle, die ja nur scheinbar welche sind, lieferte den inzwischen zum Verein „Ayinger Gmoa Kultur“ erwachsenen Theater Unternehmern einen Autor und Regisseur. Profi auch noch. Auf der Terrasse vom Wöllinger wurde der Profi überzeugt und engagiert. Auch hier berichtet die Legende von Weißbier. Das Stück wurde geschrieben, geprobt und aufgeführt. Über 120 Mitwirkende auf der Bühne, Chor, eigens geschriebene Musik, ein enormer Aufwand an Backstage Helfern, eine Tribüne, der Kirchplatz, Medien Interesse – das mündete in den 10. Juni 2004. Der Tag der Uraufführung. Tausende haben diese Stück gesehen. Geschichte wurde lebendig und eine neue Geschichte entstand: Die Uraufführungen der Ayinger Gmoa Kultur.

10 Uraufführungen werden es im Herbst 2020 sein. 10 eigens geschriebene Theaterstücke, die alle mit Themen der Geschichte Helfendorfs zu tun haben. Geschichte und Gegenwart. Theater als Raum für Geschichten. Dramen und Komödien. Betroffenheit und herzliches Lachen. Was für eine Geschichte! Es werden neue kommen.“

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